Ausschuss für Klima und Umwelt: Kreis Gütersloh wird Teil des ‚UrbanGreenEye‘-Projekts

Die Karte zeigt die Veränderung der Oberflächentemperatur seit 1985, hier beispielsweise im Land Nordrhein-Westfalen. Screenshot: Internetseite UrbanGreenEye

Die Abteilung Umwelt des Kreises Gütersloh nimmt ab diesem Jahr als Praxispartner an dem neuen Technik-gestützten Klimaanpassungs-Projekt ‚UrbanGreenEye‘ teil. UrbanGreenEye nutzt Satellitendaten des Copernicus-Programms der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und des Landsat-Programms der National Aeronautics & Space Administration (NASA). In Kombination mit modernen Methoden des Cloudcomputings und der künstlichen Intelligenz wird es so möglich, einen flächendeckenden und zeitaktuellen Blick auf das Klima deutscher Städte und Gemeinden zu werfen. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

UrbanGreenEye wird als Leuchtturm-Projekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unter der Trägerschaft des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert und ist ein Vorhaben zur „Entwicklung und Implementierungsvorbereitung von Copernicus-Diensten für den öffentlichen Bedarf zum Thema Klimaanpassungsstrategien für kommunale Anwendungen in Deutschland“.

Sarah Klare, neue Klimaschutzmanagerin beim Kreis Gütersloh, erläutert: „Größeres Ziel hinter dem Projekt ist es, deutsche Städte und Gemeinden besser auf die Veränderungen durch den Klimawandel vorzubereiten.“ Gelingen soll dies mit der Entwicklung einer web-basierten Anwendung, die geeignete Indikatoren für Klimawandel und Klimaanpassungsstrategien bereitstellt und möglichst einfach in kommunale Arbeitsabläufe integriert werden kann.

Das heißt konkret: Das Projekt nimmt sich unter anderem der Problematik der klimawandel-bedingten Erhitzung von städtischen Bereichen mit wenig Grün, viel Asphalt und enger Bebauung an, welche die Lebensqualität und Gesundheit dort beeinträchtigen können. Gleichzeitig soll die Qualität von Stadtgrün genauer analysiert und quantifiziert werden. Eine starke Versiegelung des Bodens, zum Beispiel durch eine Asphaltdecke, erhöht zudem das Hochwasserrisiko, etwa bei Starkregenereignissen. Diesen negativen Folgen des Klimawandels wirken Grünflächen durch Verdunstung und Beschattung entgegen. Gleichzeitig kann Wasser dort versickern und im Boden gespeichert werden, was sich wiederum positiv auf die Bodenkühlleistung auswirkt. Das Projekt UrbanGreenEye betrachtet deshalb unter anderem Informationen zum Grad der Bodenversiegelung, zur Menge der Grünausstattung und zeigt, wo und wie viel Vegetation jetzt und zukünftig fehlt.

Federführend wird das Vorhaben durch das Unternehmen Luftbild Umwelt Planung GmbH (LUP), der Humboldt Universität zu Berlin (HUB), dem Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig und unter Beteiligung des Startups Mayday.ai GmbH bearbeitet. Der Kreis Gütersloh gehört – als einzige Kreisverwaltung – mit den Städten Augsburg, Duisburg, Hamburg, Potsdam und Stuttgart zu den Praxispartnern, die insbesondere für die kommunale Bedarfsermittlung und die späteren Anwendungstests zuständig sind.

Das Projekt wurde nun im gestrigen Ausschuss für Klima und Umwelt vorgestellt. Doch wie geht es dann weiter? „Kreisintern wird das Projekt nun in Kooperation mit anderen Abteilungen bearbeitet und die Abteilung Umwelt wird sich zudem mit den Akteuren der Städte und Kommunen im Kreis Gütersloh wie zum Beispiel Klimaschutzmanagerinnen und Fachplanerinnen vernetzen und austauschen“, berichtet Heike Meyer zu Bentrup, Leiterin der Abteilung Umwelt beim Kreis Gütersloh. „Das Projekt eröffnet für die Städte und Kommunen in unserem Kreis die besondere Chance, die Fragen der Zukunft mit Blick auf den Klimawandel einmal hautnah mit der Technik der Zukunft aus dem All zu untersuchen und am Puls der Zeit Antworten und Lösungen für die Praxis zu finden. Wir freuen uns auf eine spannende Projektlaufzeit!“ Weitere Informationen: www.urbangreeneye.de.

 

(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)

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