Traditionell lädt die Stadt Harsewinkel alle Bürgerinnen und Bürger zum alljährlichen Neujahrsempfang am 1. Januar ein und auch im Jahr 2024 folgten rund 150 Gäste der Einladung zum ersten großen Event des Jahres in die Aula des Gymnasiums. Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide konnte neben dem Harsewinkler Fußballfachmann Heribert Bruchhagen u. a. drei stadtbekannte Fahrrad-Weltenbummler sowie vier besondere Förderer unserer Städtepartnerschaften als Gesprächspartner auf der Bühne begrüßen. Ein besonderes Highlight war selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder die Verleihung der Sportplakette für hervorragende Leistungen rund um den Sport in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen.
Gemeinsam mit Michael Müller und Patricia Kopietz vom Partnerschaftsverein Les Andelys – Harsewinkel (PALAH) sowie Erika Kauling und Pamela Westmeyer vom Freundeskreis Mazsalaca rückte Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide die Städtepartnerschaften der Mähdrescherstadt in den Fokus. Im Rahmen der Städtepartnerschaften finden in jedem Jahr bereits seit Jahrzehnten Austauschbegegnungen zwischen offiziellen Vertretern, Schülern, Privatpersonen und Vereinen statt. Die gelebte Städtepartnerschaft mit Les Andelys in der französischen Normandie besteht nun schon seit 1994 und feiert in diesem Jahr Jubiläum und auch die Freundschaft mit unserer Partnerstadt Mazsalaca in Lettland wird nun schon seit 1995 mit Leben gefüllt. So konnten die vier dem Publikum mit vielen schönen Geschichten und persönlichen Erfahrungen eine Reise in die Seinestadt Les Andelys oder ins lettische Mazsalaca schmackhaft machen. Man war sich darüber einig, dass diese Partnerschaften gerade in heutigen Zeiten zur Überwindung von Kulturunterschieden und zum Schließen internationaler Freundschaften wichtig sind und daher auf keinen Fall als „Auslaufmodell“ abgestempelt werden sollten. „Für das Erlernen einer Fremdsprache, die Bildung von Freundschaften und letztlich auch zur Festigung des EU-Gedankens ist eine Städtepartnerschaft unabdingbar, erklärte Michael Müller, während Pamela Westmeyer vor dem Hintergrund der geopolitischen Geschehnisse direkt an der lettischen Grenze dran erinnerte, dass auch die Kinder und Jugendlichen in Lettland mit ihren Wünschen und Träumen ein Recht auf Freiheit haben.
Mit dem Harsewinkler Urgestein Heribert Bruchhagen, der als früherer DFL-Vorstand und Bundesligamanager wohl zu den beliebtesten Fußballfachmännern der Republik zählt, ging es dann international weiter, denn Marienfeld wird mit der Hotel-Residence Klosterpforte während der Fußball-EM in Deutschland in diesem Sommer als Gastgeber-Standort der portugiesischen Nationalmannschaft fungieren. Geschäftsführer Christopher Schemmink konnte interessante Einblicke in das Prozedere der Quartiersbewerbung geben, die schon im Jahr 2017 unter Einbeziehung der Stadtverwaltung auf den Weg gebracht wurde. Man freut sich sehr darüber, dass man nach der WM 2006 erneut die Portugiesen im Klosterdorf beherbergen darf und die Schweizer, die eigentlich per Option das erste Zugriffsrecht gehabt hätten, einem Standort in Süddeutschland dem Vorzug gaben. Schemmink drückt dem portugiesischen Team selbstverständlich die Daumen für ein erfolgreiches Turnier. Sabine Amsbeck-Dopheide erinnerte sich noch bestens an den „charmanten Trainer“ Luiz Felipe Scolari, der 2006 vier Wochen mit der Nationalmannschaft in Marienfeld residierte und man ist gespannt, ob Ronaldo CR7 und Co. auch in diesem Jahr in den Trainingspausen gemütlich durch das Klosterdorf spazieren. Dem deutschen Team räumt Heribert Bruchhagen angesichts der Favoriten aus Frankreich oder Spanien eher Außenseiterchancen ein und er empfiehlt den deutschen Fußballfans das Turnier an sich sowie als sportliche Gastgeber zu genießen und so viele positive Erfahrungen und Freundschaften wie möglich zu sammeln.
Sportlich und weltoffen ging es dann mit den radelnden Weltenbummlern Willi Wittwer und Norbert Daut aus Marienfeld sowie André Lanwehr aus Greffen weiter. André Lanwehr konnte u. a. von einer mehr als 2.000 Kilometer langen Radreise im Jahr 2023 berichten, die ihn von Alaska bis nach Feuerland führte und ihm viele interessante Kontakte zu interessierten Einheimischen inklusive Einladungen zum Essen oder zu Übernachtungen bescherte. Willi Wittwer und Norbert Daut radelten in mehreren Etappen von Marienfeld bis an die kirgisische Grenze zu China. „Je weiter man nach Osten kommt, desto gastfreundlicher“, schilderte Wittwer seine Erfahrungen. Alle drei waren sich darüber einig, dass neben guter Vorbereitung und Planung vor allem auch die mentale Einstellung eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche und schöne Fahrradreise spielen. Wind, Regen, Hitze und körperliche Anstrengung wären nach ihrer Ansicht untrainierten Radfahrern wohl eher nicht zu empfehlen.
Zum Ende des Neujahrsemfangs 2024 gab es mit der Sportlerehrung bzw. der Verleihung der Sportplakette für hervorragende Leistungen rund um den Sport in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen ein weiteres sportliches Highlight. Pamela Westmeyer nahm als Vorsitzende des Sportausschusses der Stadt Harsewinkel gemeinsam mit Norbert Daut, der als Stadtsportring-Vorsitzender hierfür gleich auf der Bühne bleiben konnte, die diesjährigen Ehrungen vor. 2024 erhielten gleich drei Personen die Auszeichnung und wie es der Zufall so wollte, ging jeweils eine Sportplakette nach Harsewinkel, Marienfeld und Greffen.
Mit Nordin Sparmann (28) von der DLRG in Harsewinkel ehrte die Stadt einen international erfolgreichen Rettungssportler, der über zehn Jahre nationale und internationale Erfolge eingefahren hat. „Nordin begann 2006 mit dem Training bei der DLRG in Harsewinkel. Schon 2014 schaffte er die Qualifikation zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft und erreichte 2016 den 16. Platz bei der WM in Noordwijk. Es folgten große internationalen Wettbewerbe mit der WM-Teilnahme 2017 auf der Langstrecke in Hongkong und 2018 die WM-Teilnahme auf der Kurzstrecke in Adelaide. Bei der EM 2019 in Riccione folgte der erste Top-Erfolg als Europameister ebenfalls auf der Kurzstrecke. Nach einem kleinen Intermezzo mit einer Top 20 Platzierung bei der WM in Gran Canaria holte er 2022 ebenfalls in Riccione den Titel als Vize-Weltmeister auf der Kurzstrecke. Aktuell wurde Nordin in diesem Jahr Deutscher Double Surfski-Meister gemeinsam mit Joshua Fenn und in Blankenberge bei den Interclub Wettbewerben erneut Europameister, gemeinsam mit seinem Teamkollegen Clemens Wulkopf, der im Surfski der Nationalmannschaften ebenfalls einen Europameistertitel nach Harsewinkel holte. Seine sportlichen Erfolge sind beeindruckend, aber sie sind nur ein Teil seiner Leistungen für die DLRG. Nordin ist auch ein vorbildlicher Teamplayer und Mensch, der nicht nur mit großer Hingabe, Disziplin und Selbstreflexion in heimischen Gefilden trainiert, sondern sich auch bei der Vorbereitung von Wettkämpfen im In- und Ausland engagiert und sich als Betreuer/Fahrer für Nachwuchstalente im Rettungssport einsetzt. Er ist ein Botschafter für unsere Stadt und unseren Sport,“ hieß es in der vorgetragenen Laudatio.
Auch Marco Thiemann (53), der seit 1989 als der „dienstälteste“ Abteilungsleiter der Badmintonabteilung von SW Marienfeld aktiv ist, durfte sich über die Auszeichnung freuen. „Marco war jahrelang Spieler und ist außerdem von Anfang an auch als Trainer für diese Abteilung aktiv. Langjährig war er außerdem als Schiedsrichter im Badminton tätig. Unsere Badmintonabteilung hat Höhen und Tiefen durchlebt, Zeiten, in denen sich die Sportler in den Hallen drängten, in denen es Wartelisten gab und deutlich ruhigere Zeiten. Es gab eine langjährige Spielgemeinschaft mit der Badminton-Abteilung von TSG Harsewinkel. Marco vertritt seinen Sport und seine Abteilung immer mit Herzblut und setzt sich für die sportlichen Interessen ein. Darüber hinaus hat Marco Thiemann die Internetseite von Schwarz-Weiss Marienfeld erstellt. Er hat jahrelang alle Inhalte selbst eingesetzt und vor einigen Jahren in allen Abteilungen und auch dem Vorstand Administratoren geschult, die selbst für ihre Abteilungen tätig werden können, trotzdem entwickelt er weiter (z. B. unser digitales Aufnahmeformular). Neuerungen an der Internetseite gibt er heute per Youtube-Video an die Administratoren weiter. Das Vereinsorgan unseres Vereins, der „Schwarz-Weiss Kurier“, den wir 2014 schweren Herzens einstellen mussten, weil niemand mehr diese Arbeit machen wollte, wurde in diesem Jahr von Marco wiederbelebt. Als digitaler Newsletter völlig werbefrei. Marco lässt sich die Artikel der Abteilungen schicken, arbeitet sie auf und versendet den SW-Kurier per E-Mail bzw. stellt ihn auf unserer Internetseite ein“, lautete seine Laudatio.
Als dritter im Bunde wurde Theodor Forsmann (83) aus Greffen für sein umfangreiches Engagement und als tragende Säule innerhalb des Herzsportvereins Harsewinkel-Greffen geehrt. „Herr Forsmann ist seit 2003 Mitglied im Herzsportverein und seit 2006 ununterbrochen Schriftführer. Er hat sich durch sein Organisationstalent, seine akribisch genaue und zuverlässige Arbeit in der Geschäftsstelle zu einer tragenden Säule und gleichzeitig guten Seele des Vereins etabliert. Seine immer freundliche, aufmerksame, zuvorkommende Art und seine Aufgeschlossenheit für neue Entwicklungen wird bei allen Mitgliedern und Förderern des Vereins hochgeschätzt. Herr Forsmann verantwortet alle Belange des Herzsportvereins, die sich auf die Verwaltung des Vereins und den damit verbundenen Bürotätigkeiten nach innen sowie die wichtigen Schnittstellen zur Stadtverwaltung, dem StadtSportRing, dem KreisSport- und LandesSport-Bund. Er ist sowohl für die Terminplanung des gesamten Sportbetriebs wie auch für die Abstimmung mit Ärzten zur notwendigen Aufsicht bei den Trainingsabenden zuständig. Die besonderen Herausforderungen des Herzsportsports im Bereich der Abrechnung mit den Krankenkassen, der Einrichtung, Pflege und Kontrolle der persönlichen Akte der Mitglieder, die Beschaffung und Verwaltung von adäquaten Sportgeräten löst Herr Forsmann vorbildlich. Neben dem laufenden Sportbetrieb sorgt er für den ebenso wichtigen Bereich der sozialen Kontakte, indem er die Planung des jährlichen Sommerfests, der Weihnachtsfeier, Fahrten ins Blaue und die Abstimmung der Besuche von Altersjubilaren vorbereitet. Theodor Forsmann ist eine der wesentlichen Stützen für ein funktionierendes Herzsportprogramm in der Stadt Harsewinkel“, waren die Formulierungen seiner Laudatio.