Nur wenige Berufe sind gleichermaßen ideal für Berufsumsteiger, für den Wiedereinstieg nach der Familienphase oder als Nebenjob für Rentner: Am Lenkrad eines Linien- oder eines Reisebusses finden immer mehr Frauen und Männer den Job, der genau zu ihrer aktuellen Lebenssituation passt.
Unter dem Motto „Heimat bewegen“ sind Interessenten aus dem ganzen Kreis Gütersloh eingeladen, sich über die vielfältigen Möglichkeiten im Berufsbild Busfahrer (m/w/d) zu informieren. Samstag, 3. Juni, ist dafür von 10 bis 15 Uhr der Verkehrsübungsplatz, Boomberge 28, in Harsewinkel geöffnet. Sechs heimische Busunternehmen, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und zwei Fahrschulen bieten Interessierten vielfältige Einblicke, um sich über alle Berufschancen hinter dem großen Lenkrad zu informieren.
Idealer Job für viele Lebenslagen – Und die sind weit gefächert: Wer in Vollzeit arbeiten will, hat die Wahl zwischen Linienverkehr, Tagestouren und mehrtägigen Busreisen. Gerade letzteres lockt viele, die die Hotspots Europas kennenlernen wollen. Busreisende sind gesellige Menschen; die Arbeit wird vom positiven Urlaubsgefühl der Fahrgäste bestimmt. Weil viele Tagestouren an den Wochenenden stattfinden, sitzen hinter dem Lenkrad oft auch Fahrerinnen und Fahrer, die in der Woche anderen Verpflichtungen nachgehen.
Der Linienverkehr ist ideal für alle, die in Teilzeit arbeiten wollen. Manche fahren nur ein bis zwei Touren pro Tag, sind nach zwei bis vier Stunden wieder zuhause. So können sie sich besser als in vielen anderen Berufen um die Kinder, die Eltern oder die Tiere daheim kümmern. Die Linienbusse werden aber auch von Vollzeitkräften gerne gefahren, denen es besonders wichtig ist, jeden Abend im eigenen Bett zu schlafen.
Vielfalt begeistert – Die Vielfalt macht den Job aus: Busfahrer haben viel mit Menschen jeden Alters zu tun, kennen die Grundzüge der Technik, wissen um Wege und Ziele. Ihre Arbeit macht Sinn, denn sie gestalten die Verkehrswende mit. Sie tragen Verantwortung und sind am Lenkrad ihr eigener Chef. Und oft sogar in einem nagelneuen Dienstwagen, der teurer ist als jede Chauffeurlimousine.
Leicht zu fahren – Ein moderner Bus fährt sich trotz eines Gewichts von bis zu 25 Tonnen genauso leicht wie ein Pkw. An die neuen Dimensionen und viel mehr Pferdestärken gewöhnt man sich schnell. Voraussetzungen für die Arbeit am Lenkrad ist zum einen der Führerschein der Klasse D sowie eine EU-Fahrerqualifikation durch die IHK. Das Mindestalter ist 18 Jahre für junge Menschen, die in einem Busbetrieb eine dreijährige duale Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Personenverkehr absolvieren. Mit 21 kann man starten, wenn man die EU-Fahrerqualifikation besitzt. Ansonsten gilt die Untergrenze von 24 Jahren. Der Pkw-Fahrerschein ist eine wichtige Voraussetzung.
Drei Monate Ausbildung – Die Kosten für die Ausbildung (Erwerb des Führerschein Klasse D) – ab etwa 4.000 Euro – kann bei Beschäftigten und Arbeitslosen teilweise oder vollständig von der Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter erstattet werden, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen. Ansprechen kann man auf die Kostenübernahme auch die heimischen Busbetriebe als künftige Arbeitgeber. Die Interessenten müssen somit oft nur ihre Zeit und ihre Aufmerksamkeit einbringen. Die gesamte Qualifikation dauert ungefähr drei Monate.
Erfahrung wird gut bezahlt – Wer sich für die Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Personenverkehr oder Fachkraft im Fahrdienst entscheidet, erhält im Monat von rund 1.000 bis 1.255 Euro je nach Ausbildungsjahr. Für alle anderen Busfahrer reicht die monatliche Gehaltsspanne je nach Arbeitszeit vom 520-Euro-Minijob bis weit über 3.500 Euro hinaus. Am meisten verdienen die erfahrenen Lenkerinnen und Lenker von Reisebussen, die sich überall bestens auskennen und von den Fahrgästen als Entertainer geschätzt werden. Auch Übernachtung und Mahlzeiten sind für die Chauffeure auf Fernreisen zumeist kostenlos.
Probefahrten unter Anleitung möglich – Beim Aktionstag „Heimat bewegen“ sind nicht nur jene willkommen, die sich für das Berufsbild Busfahrer/Busfahrerin interessieren. Mitbringen darf man auch die ganze Familie. So kann der Nachwuchs zuschauen, wenn Mama oder Papa zum ersten Mal einen großen Bus bewegen. Und die Interessenten werden viel Gelegenheit haben, künftige Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, die sicher gerne von ihren Erfahrungen berichten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
Mehr Infos im Netz unter www.heimat-bewegen.de