Am Dienstag, den 9. November, durfte Günter Austermann im Rahmen einer Feierstunde im Saal des Hotels Poppenborg die ihm verliehene Bundesverdienstmedaille aus den Händen von Landrat Sven-Georg Adenauer entgegennehmen. Im Beisein vieler Gratulanten dankte Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide Günter Austermann u. a. dafür, dass er auf vorbildliche Art und Weise Inklusion in Harsewinkel hoffähig gemacht hat und diesen Gedanken nicht nur vorgelebt, sondern ihn auch in viele Bereiche unserer Stadt hineingetragen und implementiert hat. Landrat Sven-Georg Adenauer unterstrich in seiner Rede noch einmal ganz besonders die absolut außergewöhnlichen Leistungen, die Günter Austermann ehrenamtlich für unsere Gesellschaft gebracht hat und weiterhin bringt. Günter Austermann bedankte sich ganz herzlich bei allen Gratulanten sowie bei allen Helfern, die ihm über die Jahre zur Seite standen und es war ihm ein großes Anliegen noch einmal hervorzuheben, dass das alles ohne die Unterstützung und den Rückhalt seiner Familie und insbesondere seiner Frau Martina nicht möglich wäre. Zum Ende seiner Rede legte er den Anwesenden noch folgende Worte in Bezug auf das Ehrenamt ans Herz.
„Abschließend wünsche ich mir, dass das Ehrenamt und alle damit verbundenen Tätigkeiten mit Ehrlichkeit und Respekt geprägt sind. Für ein schönes und gemeinsames Miteinander aller Menschen kann das Ehrenamt auch weiterhin einen großen Beitrag leisten!“
Vorschlagsbegründung zur Verleihung der Bundesverdienstmedaille
Günter Austermann hat durch sein jahrelanges Engagement für die Inklusion von Menschen mit Behinderung auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Der verheiratete Vater von zwei Kindern ist beruflich als Leiter des Bereichs Werkscontrolling der Firma Claas GmbH KGaA tätig und bereits seit 2007 wirkt Günter Austermann als Präsident des „Bürgerschützen- und Heimatvereins Harsewinkel von 1845 e.V.“ (BSV Harsewinkel), der etwa 1400 Mitglieder hat.
Direkt nach seiner Wahl begann Günter Austermann sein Engagement für eine Verbesserung des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Behinderung in Harsewinkel. Dieses Ziel verfolgt er in enger Kooperation mit der „Lebenshilfe Kreisvereinigung Gütersloh e.V.“ und deren Wohnstätten vor Ort. Schon während seiner Amtszeit als Schützenkönig des „BSV Harsewinkel“ 1993/94 zeigte er seine besondere Einstellung zum Umgang mit Menschen mit Behinderung.
Er veranstaltete für die Bewohner der Lebenshilfe einen bunten Nachmittag mit Musik und Showeinlagen. Als der „BSV Harsewinkel“ 2007 im Rahmen einer Spendenveranstaltung eine Wette gegen einen befreundeten Schützenverein verlor, regte Günter Austermann an, als Wetteinsatz ein integratives Schützenfest für die Bewohner der Lebenshilfe Wohnstätten auszurichten. Die Organisation des Festes lag in seinen Händen. Die Begeisterung und Freude, die dieses Ereignis bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Lebenshilfe auslöste, war die Basis für die Entscheidung, dieses Fest künftig jährlich. Mehr als 50 Mitglieder des „BSV Harsewinkel“ gewinnt Günter Austermann jedes Jahr, um ihn bei der Ausrichtung des Festes zu unterstützen. Das integrative Schützenfest hat sich im Laufe der Zeit zu einem festen Programm- und Höhepunkt im Jahresplan des „BSV Harsewinkel“ entwickelt. Neben der Herausforderung sich dem sportlichen Wettkampf zu stellen, ist es auch zu einem Ort der freundschaftlichen Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung geworden.
Für Günter Austermann sind Begegnungen mit gehandicapten Menschen eine gesellschaftliche Bereicherung und Ausdruck gesellschaftlicher Vielfalt. Auf der Grundlage dieser Überzeugung ist es ihm gelungen, Vorbehalte, Berührungsängste und Widerstände aus den Reihen der Bürgerschützen abzubauen. Es ist ihm ein besonderes Anliegen, die Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an allen Aktivitäten des „BSV Harsewinkel“ teilhaben zu lassen. Das Königspaar der Lebenshilfe ist stets offizieller Gast beim Schützenfest des „BSV Harsewinkel“ und nimmt wie alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner der Lebenshilfe-Einrichtungen am großen Festumzug teil. Günter Austermann wirbt um Spenden und Sponsoren, die die gemeinsamen Aktionen finanziell fördern. Durch die Veranstaltungen sind neue Freundschaften entstanden und die Menschen mit Behinderungen werden dauerhaft in das Ortsgeschehen eingebunden.