Die Gründung des Kreises GT zwischen zwei Buchdeckeln – Veröffentlichungen aus dem Kreisarchiv Gütersloh

Druckfrisch: Ein Buch über die Gründung des Kreises Gütersloh – hier präsentiert von Landrat Sven-Georg Adenauer (re.) und Kreisarchivar Ralf Othengrafen (Foto: Kreis Gütersloh).

Neu – im Buchhandel zu finden – ist ab sofort das Buch ‚Die Gründung des Kreises Gütersloh im Jahre 1973‘ aus der Feder von Kreisarchivar Ralf Othengrafen. Am 1. Januar 1973 wurde der Kreis Gütersloh aus den Kreisen Halle (Westf.) und Wiedenbrück sowie der Stadt Harsewinkel und der Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock gebildet. Doch der Weg bis zur Gründung war nicht konfliktfrei. Wie liefen die Diskussionen ab? Wo gab es Unterstützung und wer leistete Widerstand? Wer hielt die Gründung für ein „schlechtes Theaterstück“ und wer für die „bestmögliche Lösung“? Wie groß war der Entscheidungsspielraum der beteiligten Kreise und Kommunen? Diesen Fragen geht die neue Publikation nach, die Othengrafen anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kreises Gütersloh erstellt hat.

„Wir sollten aufhören so zu tun, als ob in Bielefeld der liebe Herrgott persönlich und in Wiedenbrück der leibhaftige Satan säße.“ Mit diesen plastischen Worten wandte sich der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Blotenberg an die Mitglieder des Haller Kreistages, um der Debatte etwas an Emotionalität zu nehmen. Denn die politischen Diskussionen um die Gründung des Kreises Gütersloh sind zeitweilig intensiv geführt worden. Und es war keineswegs ausgemacht, dass ein Kreis Gütersloh in seiner jetzigen Form zustande kommt. Auch über einen Kreis Wiedenbrück-Beckum und einen Kreis Halle-Bielefeld dachten die Entscheidungsträger nach. Wieso nicht Schloß Holte-Stukenbrock dem Kreis Paderborn, Versmold dem Kreis Warendorf oder Werther der Stadt Bielefeld zuordnen? Diese Lösungen sind ebenfalls ernsthaft diskutiert worden, wie Othengrafen in seiner Studie herausfand.

Die lebhaften Diskussionen in Halle, Wiedenbrück, Harsewinkel und Schloß Holte-Stukenbrock stehen im Vordergrund des Buches. Aber auch die intensiven Planungen im Innenministerium und die Entscheidungsprozesse im Landtag werden beleuchtet.

Beinahe die Hälfte seines Weges hat Landrat Sven-Georg Adenauer den Kreis begleitet und geleitet. Von einem ist er überzeugt: Die Entwicklung des Kreises Gütersloh gibt den damaligen Entscheidern recht. Planungsvorhaben wurden erleichtert, die Verwaltung breiter und effizienter aufgestellt, die ohnehin schon gute wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig gefördert. Auch für die Zukunft ist der Kreis aus seiner Sicht damit gut aufgestellt, um sich den vielfältigen Herausforderungen zu stellen.

Bei den Recherchen zur Kreisgründung ist noch ein – für Landrat Adenauer – sehr interessantes Detail herausgekommen. Schon in dieser frühen Phase hat seine Familie Einflüsse auf die Entwicklung des Kreises genommen. Sein Großonkel Ludwig Adenauer war in den 1960er Jahren Staatssekretär im NRW-Innenministerium und in dieser Funktion an den Planungen in der Anfangsphase der kommunalen Neugliederung maßgeblich beteiligt. „Vielleicht entdeckt ja auch der eine oder andere Leser neue Details oder erinnert sich noch an die damaligen Diskussionen“, hofft Kreisarchivar Othengrafen.

Infos – Othengrafen, Ralf: Die Gründung des Kreises Gütersloh im Jahre 1973 | Reihe Veröffentlichungen aus dem Kreisarchiv Gütersloh Band Nr. 17 | Umfang 207 Seiten, mit Abbildungen | Einband gebunden | Verlag für Regionalgeschichte, Bestell-Nr. 1532 | ISBN 978-3-7395-1532-8 | Preis 19,90 €.

 

(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)