Digitaler Fachtag zur Berufsorientierung: „Warum werden Berufe (nicht) gewählt?“

Organisierten den virtuellen Fachtag zur Berufsorientierung: (v.l.) Alina Kosmella (pädagogische Fachkraft Kommunale Koordinierungsstelle), Claudia Fuchs (Leiterin Kommunale Koordinierungsstelle), Werner Roggenkamp (Schulamtskoordinator), Bianca Geiser (pädagogische Fachkraft Kommunale Koordinierungsstelle), Grit Gabelunke (pädagogische Fachkraft Kommunale Koordinierungsstelle) (Foto: Kreis Gütersloh).

Anwalt, Handwerker, Friseur oder doch Lehrer? Warum sind bestimmte Berufe beliebter als andere? Zu diesem Thema hat die Kommunale Koordinierungsstelle Übergang Schule – Beruf des Kreises Gütersloh am 21. April eingeladen. Der digitale Fachtag bot ein modulares Angebot bestehend aus zwei fachlichen Vorträgen, zwei themenbezogenen Arbeitsphasen sowie einer Netzwerkzeit an. Geladen waren Akteure aus dem Bereich Bildung und Berufsorientierung aus dem Kreis Gütersloh sowie aus anderen Regionen.

Sind die Eltern mit der Berufswahl einverstanden? Was sagen die Freunde? Ist der Beruf ‚cool‘? Dr. Ulrich Weiß als Studiengangsleiter für Soziale Arbeit an der Kolping Hochschule für Gesundheit und Soziales und Dr. Stephanie Oeynhausen als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigten in ihren Vorträgen auf, dass neben den individuellen Interessen auch die Akzeptanz des Jobs in der Gesellschaft und vor allem im sozialen Umfeld eine entscheidende Rolle bei der Berufswahl spiele. Dr. Oeynhausen: „Wenn Jugendliche vermuten, bei ihrer Familie

oder ihren Freunden mit einem bestimmten Beruf keine Akzeptanz zu finden oder gar Ablehnung zu erleben, wird der Beruf oftmals gar nicht erst in Betracht gezogen – auch dann nicht, wenn er eigentlich zu den eigenen Interessen passt“.

In der anschließenden Diskussion wurden Ideen ausgetauscht, was dies für die Weiterentwicklung von Berufsorientierungsangeboten bedeuten kann.

Dr. Ulrich Weiß wies darauf hin, dass die sogenannte Normalbiografie, also von der Schule ohne Umwege direkt in den Berufsstart, heutzutage nicht mehr funktioniere. Besonders vor dem Hintergrund der andauernden Coronakrise verändere sich die Berufswelt, sodass junge Menschen je nach ihren Berufswünschen, Interessen und Talenten neue Wege zum Traumberuf finden müssen. Hier bedürfe es einer größeren Auswahl an Alternativen und individuellen Ausbildungsangeboten.

Sachgebietsleiterin Claudia Fuchs von der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule – Beruf des Kreises bedankte sich bei den Teilnehmenden: „Wir bedanken uns herzlich bei allen Netzwerkpartnern und

-partnerinnen für die jahrelange gute Kooperation. Auch jetzt, im Rahmen des Fachtages, zeigt sich wieder, wie gut wir untereinander vernetzt sind und wie groß die Bereitschaft ist, zu wesentlichen Themen in den Austausch zu gehen“. Auch bot der virtuelle Fachtag nicht nur Möglichkeiten zum fachlichen Austausch, sondern diente den Teilnehmenden auch als Vernetzungsplattform. Dies fand bei den Beteiligten großen Anklang.

 

(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)

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