Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat mit Unverständnis auf das angekündigte Ende des Investitionspakets Sportstätten reagiert. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass das Förderprogramm nicht über das laufende Jahr hinaus fortgesetzt wird. Für die Jahr 2023 und 2024 waren zusammengenommen weitere 270 Millionen Euro aus Bundesmitteln vorgesehen. „Die Koalition setzt hier ein völlig falsches Signal“, findet die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt. „In unsere Sportstätten muss massiv investiert werden. Der Sanierungsbedarf ist schon jetzt rund 30 Milliarden Euro schwer“, so die Chefin des Verbandes weiter.
Erst kürzlich hatte sich die DLRG – insbesondere mit Blick auf die maroden Schwimmbäder – darüber gefreut, dass über die Bundesbauministerin Klara Geywitz für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (SJK) in diesem Jahr 476 Millionen Euro bereitgestellt werden. „Aktuell stehen wir ab dem kommenden Jahr aber nun ohne Förderung da. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, denn Kommunen und Länder können diese Herkulesaufgabe nicht allein stemmen, zumal sie schon mit den drastisch wachsenden Betriebskosten kämpfen“, so Vogt. Die DLRG Chefin fordert deshalb, dass im SJK-Förderprogramm auch in den kommenden Jahren Mittel in mindestens gleicher Höhe zur Verfügung gestellt werden.
Ausreichend wäre das aber bei weitem noch nicht. Allein für die Instandhaltung der Bäder werden viereinhalb bis fünf Milliarden Euro benötigt. Damit würde der Status quo erhalten, bereits bestehende Defizite in Zustand und Struktur aber nicht gelöst. Vogt: „Die vorhandenen Bäder müssen auch unabhängig vom Erdgas werden und wir brauchen neue Anlagen, um bestehende Lücken zu schließen.“ Deshalb forderten die DLRG und der Deutsche Schwimmverband (DSV) in einer gemeinsamen Erklärung ein „Investitionspaket Bäder“. „Wir fordern auch den Neubau von Bädern, deren Wasserfläche für die Ausbildung von Rettungsschwimmern, Schwimmanfängern und den Schwimmsport geeignet ist“, so auch der Präsident des DSV, Marco Troll.
Bereits vor der Corona-Pandemie waren 60 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule keine sicheren Schwimmer. Durch die flächendeckenden Lockdowns dürfte diese Zahl weiter angestiegen sein. „Damit unsere Kinder im Wasser sicher unterwegs sind, brauchen wir für die Schulen und Vereine dauerhaft wieder mehr Wasserflächen, die für das Schwimmen lernen geeignet sind“, stellt die DLRG Präsidentin fest.
Für die bundesweite Wassersicherheit unerlässlich sind die Schwimmbäder zudem als Ausbildungs- und Trainingsstätten von Rettungsschwimmern und Schwimmmeistern. Ohne Bäder fällt deren Einsatzfähigkeit und damit die Sicherheit von Badegästen an Stränden oder Badeseen sprichwörtlich ins Wasser. Bereits in diesem Jahr sind die Folgen der coronabedingten Schließungen zu spüren: Viele Badbetreiber suchen dringend nach Personal, kürzen deshalb Öffnungszeiten und die Gewährleistung der Bewachung der Nord- und Ostseestrände gestaltete sich deutlich schwieriger als gewöhnlich.
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