Kooperation von Kreis, Polizei und Verkehrswacht: Gelungener Start für kreisweites Projekt zur Verkehrssicherheits-schulung für Menschen mit Handicap

Bei der Verkehrssicherheitsschulung am Mittwoch übten die Teilnehmenden sowohl in der Theorie als auch in einem praktischen Teil wie sie verschiedene Situationen im Straßenverkehr meistern können. Organisiert wurde die Schulung von den Mitgliedern des Arbeitskreises Verkehrssicherheit des Kreises Gütersloh (Foto: Stadt Halle Westf.).

Das kreisweite Projekt ‚Verkehrssicherheitsschulung für Menschen mit Handicap‘ hat am Mittwoch, 11. Mai, in Halle (Westf.) eine erfolgreiche Premiere gefeiert. Das vom Arbeitskreis Verkehrssicherheit des Kreises Gütersloh entwickelte Konzept soll mit einer Mischung aus theoretischer und praktischer Schulung den Arbeitsweg für Menschen mit Handicap sicherer machen.

Den Anstoß zu dem Projekt gab Ende 2021 ein Brief von Mitarbeitenden einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung des in Halle ansässigen Wertkreises. In dem Brief baten sie Halles Bürgermeister Thomas Tappe inständig um Unterstützung bei der Einrichtung eines Fußgängerüberweges am Gartnischer Weg, sodass sie die Straße auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz sicherer überqueren können.
Bürgermeister Tappe besprach das Anliegen mit dem Kreis Gütersloh. Eine anschließende Prüfung ergab jedoch, dass die Voraussetzungen für die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs nicht vorliegen. Stattdessen unterbreitete Thomas Kuhlbusch, Dezernent für Straßenverkehr, Veterinärwesen und Recht, den Vorschlag, dem Wunsch der Wertkreis-Mitarbeitenden nach mehr Verkehrssicherheit durch gezielte Schulungsangebote Rechnung zu tragen. Diese Idee wurde dann Anfang des Jahres von den Mitgliedern des Arbeitskreises Verkehrssicherheit des Kreises Gütersloh in ein Konzept für ‚Verkehrssicherheitsschulung für Menschen mit Handicap‘ gegossen.
Bei der Auftaktveranstaltung in Halle am 11. Mai stellten Birgit Baldauf (Verkehrsfachberaterin Kreis Gütersloh/Verkehrswacht Gütersloh) und Peter Stockhecke (PHK Kreispolizeibehörde Gütersloh, Direktion Verkehr) das neue Projekt im Beisein von Bürgermeister Thomas Tappe, Bernhard Riepe (Leiter des Sachgebiets Verkehrslenkung des Kreises Gütersloh) und Polizeihauptkommissar Heiko Patzelt (Verkehrsdirektion der Kreispolizei Gütersloh) vor.
Nach einer halbstündigen theoretischen Schulung mit praxisbezogenen Bildern vom Arbeitsweg und anschließender Verteilung von Warnwesten durch die Verkehrswacht ging es nach draußen. Vor Ort wurde dann eine Stunde lang im realen Straßenverkehr an den Straßen Große Heide und Gartnischer Weg mit Absicherung durch Wertkreis-Werkstattleiter Thomas Gohe und dessen Team trainiert. Gut sichtbar übten die Menschen mit Handicap alle relevanten Abläufe und Situationen zur sicheren Querung der verschiedenen Straßen. Stolz und glücklich waren sich alle Teilnehmenden anschließend einig, den Weg zur Arbeit ab sofort gut gewappnet und deutlich sicherer zurücklegen zu können.
Um auch den radfahrenden Mitarbeitern mit Handicap einen sicheren Arbeitsweg zu ermöglichen, wird im Rahmen weiterer Schulungen dann mit Fahrrädern trainiert. Darüber hinaus werden vom Kreis Gütersloh auf den Straßen Große Heide, Kleine Heide und Gartnischer Weg Zusatzschilder angebracht, die den Radverkehr auf Gehwegen freigeben, die dafür breit genug sind. „Mobilität ist für uns im Wertkreis ein sehr wichtiges Thema und wir sind froh, dass der Weg zu uns in die Werkstatt nun so markiert ist, dass Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer sicherer und rücksichtsvoller miteinander umgehen können“, so Thomas Gohe vom Wertkreis.
„Ich freue mich sehr, dass aus dem Engagement der Haller Wertkreis-Mitarbeitenden nun ein so tolles Projekt entstanden ist, dass Menschen mit Handicap im gesamten Kreis Gütersloh dabei helfen kann, sicher zur Arbeit zu kommen“, betont Halles Bürgermeister Thomas Tappe. Nach dem gelungenen Start sind weitere Schulungen an allen sieben Wertkreis-Werkstätten im Kreis geplant.

 

(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)

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