Die traditionelle Saisoneröffnung der Sägemühle Meier Osthoff an der Steinhäger Straße fand am Mittwoch in Harsewinkel statt. Eingeladen hatten die Mitglieder des Fördervereins Sägemühle Meier Osthoff zu einem erlebnisreichen Sägemühlen-Tag. Dass das vielseitige und überaus aktive Engagement der zahlreichen Ehrenamtlichen gefragt ist, zeigte sich an den mehr als 1.800 großen und kleinen Besuchern, die über den Tag verteilt auf das Gelände strömten, um Rast von Ausflügen zu machen, sich an dem Rahmenprogramm erfreuten und von neuen Vorhaben des Vereines erfuhren. Unter dem Motto „Türen auf, Frühling rein“ lud der Förderverein Sägemühle Meier Osthoff zu einem erlebnisreichen Sägemühlen-Tag ein.
Das Gelände an der Steinhäger Straße 22 a erwachte förmlich zum Leben, als mehr als 1.800 Familien, Naturbegeisterte und Kulturinteressierte aller Altersgruppen fanden gleichermaßen ihren Weg auf das Gelände, um sich eine Auszeit von ihrem Alltag zu gönnen und das umfangreiche Rahmenprogramm zu genießen.
Im Rahmen der Saisoneröffnung gab Theo Streffing, Vorsitzender des Fördervereins, einen Ausblick auf zukünftige Projekte. Besonders hervorzuheben ist dabei das Vorhaben, Schulklassen im Bereich erneuerbarer Energien zu unterrichten. „Es gibt eine immense Vielfalt an Themen und Wissenswertem darüber, und wir freuen uns darauf, jungen Menschen diese Inhalte näherzubringen“, betonte Streffing. Als kompetenter Partner steht dabei Eberhard Nacke zur Seite, ein Experte auf dem Gebiet erneuerbarer Energien. Gemeinsam möchten sie dazu beitragen, das Bewusstsein für nachhaltige Energiequellen zu schärfen und das Interesse der Jugendlichen zu wecken, so Streffing. Ein weiteres ehrgeiziges Projekt ist die Planung eines Naturlehrpfads auf der Wiese hinter der Sägemühle. Dabei ist geplant, 60 bis 80 gespendete Tierpräparate in klimatisierten Schaukästen entlang eines Pfades auszustellen. Der Startschuss dafür ist für den Herbst geplant, mit einer Fertigstellung wird im Frühjahr 2025 gerechnet. „Wir befinden uns derzeit noch in der Phase der Fördermittelakquise. Dabei haben wir bei der Leader Region GT8 des Kreises Gütersloh „Für mehr Lebensqualität im ländlichen Raum“ einen Antrag eingereicht, da die Kosten für den Naturlehrpfad nach ersten Schätzungen bei rund 200.000 Euro liegen, was wir als eher kleiner Verein nicht finanzieren können“, so Streffing. Ihm sei bewusst, dass es ein ambitioniertes Vorhaben sei, was jedoch das Potenzial hat, die Attraktivität der Sägemühle Meier Osthoff als Bildungs- und Freizeitlernort weiter zu steigern. Zudem strebt der Förderverein langfristig die Errichtung einer Pilotanlage für Fotovoltaikanlagen an. Diese soll auf einem vier Hektar großen Ackerland realisiert werden.
Viel beachtet war auch eine detailgetreu nachgebaute und funktionstüchtige Papiermühle von Jürgen Grützner. Inspiriert von Recherchen im Internet widmete sich der Harsewinkeler diesem aufwendigen Projekt. Diese historischen Anlagen, auch als Hammermühlen bekannt, dienten früher dazu, Lumpen zu einem Papierbrei zu zerstampfen, aus dem Papier geschöpft wurde, bevor Zellstoff entdeckt wurde. Das von Strom angetriebene Modell wurde in enger Zusammenarbeit mit Dieter Miedeck entwickelt, der für den technischen Part verantwortlich war. Die präzise Nachbildung dieser alten Technologie fand großes Interesse bei den Besuchern und verdeutlichte eindrucksvoll die Handwerkskunst vergangener Zeiten. Mit Interesse verfolgt wurde auch die Herstellung von handgeschöpftem Spargelpapier in der Papiermanufaktur, die Sägevorführungen in der Museumswassermühle, die Besichtigungsmöglichkeiten des restaurierten Mühlen- und Turbinengebäudes sowie das Vogelhaus-Bauen. Weit gereiste Gäste waren Monica und Claes Torstensson aus dem mehr als 750 Kilometer entfernten schwedischen Laholm. Durch die langjährige Freundschaft zum Vorsitzenden wurden sie große Unterstützer der Harsewinkeler Sägemühle.
(Text- und Bildquelle: Gabriele Grund/Media.Vision)