
Bei der Feuerwehr wurde eine neue personelle Ära eingeläutet. Nach 23 Jahren in der Feuerwehrführung, davon 17 Jahre als Wehrleiter, wurde Andreas Feismann mit Erreichen des 60. Lebensjahr offiziell in die Alters- und Ehrenabteilung verabschiedet. Die Verabschiedung fand im Rahmen der Jahreshauptversammlung in der Mensa des Schulzentrums statt. Feismann hatte bereits Juni vergangenen Jahres die Staffelübergabe vollzogen. Sein Nachfolger Christoph Wienströer hat die Nachfolge übernommen und steht den Kameradinnen und Kameraden der drei Löschzüge Harsewinkel, Marienfeld und Greffen sowie der Verwaltung seitdem als erster Ansprechpartner zur Seite.
Bei seiner ersten geleiteten Jahreshauptversammlung am Freitag bedankte sich Christoph Wienströer bei Andreas Feismann für dessen Rat und Tat bei wichtigen Fragen während seiner ersten Amtsmonate. Andreas Feismann habe durch sein Wissen und seine Besonnenheit die Feuerwehr Harsewinkel maßgeblich geprägt, so Wienströer. Mit unermüdlichem Engagement habe er die Wehr durch zahlreiche Herausforderungen geleitet und zudem zur Stärkung der Einsatzbereitschaft sowie der Kameradschaft beigetragen. Von stehenden Beifall begleitet wurde Andreas Feismann als Würdigung seiner Dienste und seines Wirkens zum Ehrenwehrführer ernannt. Auch Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide sowie der stellvertretenden Kreisbandmeister Uwe Theismann zollten Andreas Feismann ihre Anerkennung. „Die Zeit als Leiter der Feuerwehr hat mir stets Spaß gemacht. Schön ist auch, dass wir gemeinsam mit den drei Löschzügen eine Menge erreicht haben“, so Andreas Feismann. Neben den Kameraden dankte er auch Stadtbrandinspektor Dietmar Fölling, der ihm als stellvertretender Leiter der Feuerwehr und erster stellvertretender Löschzugführer des Löschzuges Harsewinkel in stets zuverlässiger und professioneller Weise zur Seite gestanden habe. Allerdings scheidet auch er im Mai dieses Jahres altersbedingt aus dem aktiven Dienst aus. Als neue stellvertretende Wehrführer wurden Günter Austermann vom Löschzug Marienfeld und Julian Austermann vom Löschzug Harsewinkel vorschlagen. Die endgültige Entscheidung dieser Personalie erfolgt über dem Rat der Stadt in der nächsten Ratssitzung.
Ausnahmegenehmigung für Freiwillige Feuerwehr – Seit vergangenem Jahr wird die Harsewinkeler Wehr von einem hauptamtlich beschäftigten Gerätewart unterstützt. Die ursprünglich geplante zweite Stelle bleibt vorerst unbesetzt. Diese Entscheidung steht im Kontext der allgemeinen Ressourcenplanung, die weiterhin ein zentraler Punkt der Arbeit bleibt. Eine weitere wichtige Entwicklung betrifft die rechtlichen Rahmenbedingungen. Obwohl Harsewinkel seit dem 1. Januar 2022 aufgrund der Bevölkerungszahl von mehr als 25.000 Einwohnern verpflichtet wäre, eine Berufsfeuerwehr vorzuhalten, wird voraussichtlich im Frühjahr eine Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung diese Verpflichtung aufheben. „Wir haben in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen eine Freiwillige Feuerwehr, und die wollen wir auch behalten“, bekräftigte Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide bei ihrer letzten Teilnahme an der Jahreshauptversammlung. Die Verwaltungschefin wird sich im Oktober dieses Jahres in den Ruhestand verabschieden. „Als ich 2005 erstmals zu euch als Bürgermeisterin im damals noch alten Gerätehaus mit dem markanten Schlauchturm in Harsewinkel sprechen durfte, waren einige von euch noch nicht mal geboren, und die 2004 gegründete Jugendfeuerwehr lernte gerade laufen. Seitdem ist auch die Personalstärke der Wehr von 122 auf aktuell 154 gewachsen.
Es ist das unbeirrbare Verantwortungsbewusstsein, ehrenamtlich Mensch und Tier in Not helfen zu wollen, dass die aktuell 156 aktiven Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Harsewinkel zu einem Eliteteam für breit gefächerte Notfall- und Einsatzereignisse zusammenschweißt. Das Einsatzaufkommen im Jahr 2024 war vielfältig. Insgesamt wurden die Einsatzkräfte zu 204 Einsätzen gerufen, was einer Einsatzhäufigkeit von durchschnittlich alle 1,8 Tage entspricht. Dabei machte die technische Hilfeleistung mit 91 Einsätzen den Großteil aus. Dabei wurden 17 Verkehrsunfälle, 18 Wasserschäden, 16 Ölspur- und Unfälle, 19 Mensch in Notlagen, eine Tierrettung und 20 weitere technische Hilfseinsätze bewältigt. Fehlalarme und überörtliche Einsätze summierten sich auf 56 Einsätze. Dazu zählten 18 Blinde Alarme, drei Fehlalarme durch Heimrauchmelder und ein böswilliger Alarm. Außerdem wurden 19 Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen gemeldet. Bei überörtlichen Einsätzen waren die Harsewinkeler Einsatzkräfte zweimal gefordert. Zudem haben sie zehn Brandsicherheitswachen und zwei sonstige Einsätze absolviert. Dazu sind sie insgesamt 34 mal zu Bränden, aufgeteilt in einen Großband, fünf Mittelbrände und 28 Kleinbrände, ausgerückt.
Ein besonderes Augenmerk lag auch auf der Weiterbildung der Einsatzkräfte. Im vergangenen Jahr nahmen die Feuerwehrmitglieder an einer Vielzahl von Lehrgängen und Fortbildungen teil, darunter ein Fahrsicherheitstraining, die Truppmann-Ausbildung sowie die Atemschutz-Geräteträger-Ausbildung in Münster und St. Vit. Ergänzt wurden diese durch regelmäßige Übungsabende, eine Gesamtübung in Marienfeld sowie die Teilnahme an der Orientierungsfahrt in Borgholzhausen. Diese Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, die Einsatzbereitschaft und Kompetenz der Wehr weiter zu stärken.
Ein besonderes Highlight war die Aufnahme neuer Mitglieder. In die Jugendfeuerwehr wurden Max Landwehr (Marienfeld), Leon Alexander Decius (Greffen), Delias Noel Guil Lebron (Harsewinkel), Nele Frederieke Hennemann (Greffen), Chester Jay Zoppa (Marienfeld), Finn Hartinger (Harsewinkel) und Emir Asaf Dogantepe (Marienfeld) aufgenommen. In die aktive Feuerwehr traten Jonas Maier, Janne Niklas Daut und Julia Wortmann im Löschzug Harsewinkel sowie Lewis Blake, Dennis Jostkleigrewe und Holger Magnus Kaup in Marienfeld ein. Bei der Übernahme junger Feuerwehrleute aus der Jugendfeuerwehr nach Vollendung ihres 18. Lebensjahres wurden Leon Hoffmann, Callum-Leon Rowe und Finn Hartinger in den Löschzügen Harsewinkel und Marienfeld begrüßt. Aus anderen Feuerwehren gewechselt haben zum Löschzug Harsewinkel Oberfeuermann Dennis Loske von der Feuerwehr Rietberg, Unterbrandmeister David Birkholz von der Feuerweher Badersleben und Unterbrandmeister Thomas Künneke von der Feuerwehr Lichtenau gewechselt. Hauptfeuerwehrmann Christian Fechtelkord wurde in die Unterstützungsabteilung des Löschzug Marienfeld übernommen.
Im Rahmen der Versammlung wurden außerdem zahlreiche Beförderungen und Ehrungen vorgenommen: Lutz Niermann (LZ Harsewinkel), Benjamin Blankenburg (LZ Marienfeld) und Michael Hecker (LZ Marienfeld) wurden zu Feuerwehrmännern ernannt. Florian Sternberg, Jonas Czech, Andreas Scherbaum und Maike Buchmann (alle LZ Harsewinkel), Arne Lück (LZ Greffen) sowie Alexa Budde (LZ Marienfeld) wurden zu Oberfeuerwehrmännern/-frauen befördert. Zu Hauptfeuerwehrmännern/-frauen ernannt wurden Jannik Ricken (LZ Harsewinkel), Svenja Hinz (LZ Greffen) und Julia Pollmeier (LZ Marienfeld). Die Ernennungen zum Unterbrandmeister erhielten Marcel Pollmeier (LZ Marienfeld), Marco Füchtenhans, Samuel Janzen und Philipp Karius (alle LZ Harsewinkel). Patric Strototte (LZ Harsewinkel), Jannik Sandfort und Christoph Budde vom LZ Marienfeld sowie Stefan Wittkamp vom LZ Greffen wurden zu Brandmeistern befördert. Maximilian Kramme und Tim Görtz (beide LZ Greffen) sowie Marcel Wilhalm (LZ Harsewinkel) wurden zu Oberbrandmeister ernannt. Philipp Grawe und Rainer Gerling (beide LZ Harsewinkel) wurden zu Hauptbrandmeistern befördert, Julian Austermann (LZ Harsewinkel) erhielt die Ernennung zum Brandinspektor, Stefan Budde (LZ Marienfeld) trägt nun den Titel Brandoberinspektor.
Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Dierk Oesterwinter (LZ Harsewinkel), Christof Bulinski (LZ Greffen) und Jan Ove Steppat (LZ Harsewinkel) mit dem silbernen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Jens Wiedemann (LZ Harsewinkel), Stefan Budde (LZ Marienfeld), Dirk Rüschoff (LZ Marienfeld), Bernd Sandfort und Wolfgang Sandfort vom LZ Marienfeld) erhielten das goldene Ehrenzeichen für 35 Jahre Dienstzeit. Für beeindruckende 50 Jahre aktiven Dienst wurde Norbert Cordes (LZ Marienfeld) mit dem goldenen Feuerwehrehrenzeichen mit Kranz geehrt. Er ist übrings der Erste bei der Feuerwehr in Harsewinkel, der für 50Jahre aktiven Dienst geehrt wurde. Für 10-jährige Feuerwehrzugehörigkeit wurden Andreas Lehmberg (LZ Greffen) und Inken Oelrichs (LZ Marienfeld) mit Ehrennadeln geehrt. Für 50-jährige Feuerwehrzugehörigkeit wurden Unterbrandmeister Günter Gerhard (LZ Greffen), Brandinspektor Laurenz Strotmann (LZ Greffen), Unterbrandmeister Klemens Rolf (LZ Marienfeld), Unterbrandmeister Reinhard Schütte (LZ Harsewinkel) sowie Hauptfeuerwehrmann Peter Hanhart (LZ Harsewinkel) ausgezeichnet.
Im Rahmen des Leistungsnachweises wurden verschiedene Auszeichnungen für die Teilnahme an Einsätzen und Übungen verliehen. Die Bronze-Medaille wurde für die erste Teilnahme am Leistungsnachweis Einsätzen ging an Florian Jenrich, Florian Sternberg und Jonas Czech, Mia Quibeldey, Christof Bulinski, Arne Lück und Ole Johannsmann. Nicklas Krieft und Philipp Karius aus den Löschzügen Greffen und Harsewinkel erhielten Silber, eine Auszeichnung Gold mit blauem Grund, verliehen für die Teilnahme an zehn Einsätzen, ging an Julian Austermann. Eine besondere Anerkennung erfuhr Brandoberinspektor Markus Laumann, der Gold mit rotem Grund für die Teilnahme an 15 Leistungsnachweisen erhielt.
In die Ehrenabteilung wurden Stadtbrandinspektor Andreas Feismann vom Löschzug Harsewinkel, Brandinspektor Norbert Cordes und Unterbrandmeister Jürgen Meier zu Wickern verabschiedet. Brandoberinspektor Tiemo Dierkorte als Löschzugführer aus Harsewinkel sowie Brandoberinspektor Michael Johanndeiter als zweiter stellvertretender Löschzugführers aus Greffen haben ihre Amtszeiten verlängert.
Haushaltsplanungen: Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide gab einen Einblick in die Haushaltsentwürfe der nächsten drei Jahre. Geplant ist die Ersatzbeschaffung des Löschgruppenfahrzeugs in Greffen, wofür 345.000 Euro im Haushalt eingestellt wurden. Auch das in die Jahre gekommene Löschgruppenfahrzeug in Harsewinkel wird ersetzt, hierfür sind im Haushalt 2026 insgesamt 700.000 Euro vorgeplant. Die Einsatzleitwagen für die Löschzüge Harsewinkel und Marienfeld sollen 2026 ebenfalls erneuert werden. Dafür sind 250.000 Euro und 225.000 Euro eingeplant. Zudem wird ein neuer Gerätewagen Logistik Umwelt angeschafft, dessen Kosten in zwei Haushaltsjahre aufgeteilt sind: 200.000 Euro in 2026 und 300.000 Euro in 2027. Die Ersatzbeschaffung allgemeiner Ausrüstung umfasst 76.000 Euro im Jahr 2025. Für die Ergänzung und Ersatzbeschaffung persönlicher Ausrüstung werden in den Jahren 2025 bis 2028 jeweils 25.000 Euro jährlich eingeplant. Die Unterhaltung und Ergänzung von Inventar ist mit jeweils 40.000 Euro pro Jahr von 2025 bis 2028 vorgesehen.
(Text- und Bildquelle: Media Vision/GG)