Bei der Erstbesichtigung des zukünftigen Zuhauses strahlte die fünffache Mutter Watfa Alrabih über das gesamte Gesicht und die Vorstellung ihren Kindern hier zukünftig mehr Platz zum Leben und aufwachsen ermöglichen zu können, erfüllt Sie mit Glück und Dankbarkeit. Aktuell bewohnt Sie mit dem Familienvater, der als gelernter Handwerker bereits seit einigen Jahren in Festanstellung auf dem Betriebshof eines Bauunternehmens den Lebensunterhalt der Familie verdient und ihren fünf Kindern, die zwischen zwei und acht Jahren alt sind, eine 74-Quadratmeter-Wohnung in der August-Claas-Straße. Ab April darf die Familie, die 2015 vor dem Krieg in Syrien flüchten musste, ihr neues Domizil beziehen und sich über mehr Platz freuen.
Die Stadt Harsewinkel hat das Haus an der Claas-Straße 2022 gekauft und Fachgruppenleiter Touran Esmaily-Amsbeck, der seit Jahresbeginn das Ressort Soziales und Wohnen in der Stadtverwaltung verantwortet, hat die Wohnverhältnisse etwas genauer unter die Lupe genommen. Hierbei ist die Stadtverwaltung bereits auf die schwierige Wohnsituation der siebenköpfigen Familie aufmerksam geworden. Auch Manfred Lindahl, der die Familie seit 2016 als ehrenamtlicher Flüchtlingspate des Familienzentrums MiniMaxi bei der Integration begleitet, weiß von den beengten Wohnverhältnissen und den Schwierigkeiten geflüchteter Menschen in Bezug auf die Suche nach Wohnraum zu berichten. Während die fünf Kinder alle gemeinsam im Kinderzimmer schlafen, wohnen die Eltern derzeit im Wohnzimmer. Rückzugsmöglichkeiten oder ein Ort, um einfach in Ruhe Hausaufgaben zu machen, sind aktuell in keiner Art und Weise gegeben.
Das ändert sich nun endlich. Nachdem die Stadtverwaltung auch mithilfe verschiedener Medienberichte Hauseigentümer um Mietangebote gebeten hatte, hat sich die Familie Altefrone gemeldet und der Stadt Harsewinkel ihr ca. 142 Quadratmeter großes Einfamilienhaus aus den 70er-Jahren zur Miete angeboten. Nachdem ein Verkauf aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden konnte, ist man nun froh darüber, dass die Stadt als Hauptmieter das Leerstehenden Objekt anmietet, es eins zu eins an die Familie weitervermietet und sich um viele organisatorische Aufgaben kümmert. So bleibt die Stadtverwaltung auch weiterhin Vermieter der siebenköpfigen Familie und durch die Vermittlung des größeren Wohnraums ist vor allem den Kindern geholfen.